Mit dem Tauchen beginnen aber wie?

Häufige gestellte Fragen zum Thema:

„Wie beginne ich mit dem Tauchen?“

Ist Tauchen überhaupt was für mich?

Wer sich für das Gerätetauchen interessiert sollte zunächst einmal einen Schnuppertauchgang absolvieren. Das Atmen Unterwasser aus dem Lungenautomat ist am Anfang sehr ungewohnt und natürliche „Reflexe“ Unterwasser die Luft anzuhalten müssen erstmal überwunden werden. Panik zu bekommen ist auch ganz normal. Diese kann aber überwunden werden, dies braucht Zeit die sich aber eine verantwortungsvolle Tauchschule/Tauchlehrer nimmt. Ein Schnuppertauchgang wird in sicherere Umgebung (Schwimmbad/Pool) durchgeführt und von einem erfahrenen Tauchlehrer begleitet. Hier bei könnt Ihr erleben wie es ist Unterwasser zu Atem und merkt schnell ob der Tauchsport etwas für Euch ist oder nicht. Unsicherheit, Angst oder gar Panik können und dürfen auftreten, Taucher werden kann aber trotzdem JEDER! Ihr müsst nur entscheiden ob Ihre es wollt, wenn ja braucht Ihr nur den richtigen Tauchlehrer der Euch an die Hand nimmt und Euch die Ängste nimmt.

 

Ist Tauchen gefährlich?

Ja ist es! Wenn man sich nicht an die Regeln hält!

Stielhandgranate

Harte Worte aber so ist es. Beim Tauchen dringen Menschen in eine Welt ein für die sie nicht gemacht sind. Wir sind Unterwasser abhängig von Luftvorrat aus Pressluftflaschen und Technischen Geräten die uns das Atem ermöglichen. Wenn wir die Ausrüstung nicht checken, pflegen oder gar wichtige Ausrüstungsteile fehlen begeben wir uns in Lebensgefahr. Wer ohne entsprechende Ausbildung Tauchgänge z.B. in Höhlen oder unter Eis durchführt begibt sich in Lebensgefahr! Wer Tiefenlimits unterschreitet (tiefer Taucht), bei Tauchanfängern (OWD) Tiefenlimit meist 18 Meter, der begibt sich in Lebensgefahr! Wer ohne Professionelle Anleitung Haie anfüttert der begibt sich in Lebensgefahr!

Wer sich an alle Regeln hält kann die Faszinierenden Unterwasserwelten beruhigt erkunden. Ein Restrisiko bleibt immer aber das Sonnenbad am Strand ist auch nicht ungefährlich 😉

 

Welche Tauchkurse gibt es? Und bei wem mache ich den Kurs?

Wer nach dem Tauchkurs selbst mit einem Tauchpartner (Buddy) tauchen möchte macht zuerst den „Beginner Kurs“ der meist Open Water Diver (kurz OWD) oder z.B. bei CMAS CMAS* (Ein-Stern) genannt wird. Mit diesem Kurs kann ohne Tauchlehrerbegleitung mit einem Buddy getaucht werden, Maximale Tiefe (Tauchlimit) etwa 18 Meter. Danach stehen eine Vielzahl weiterer Kurs dem Interessierten Taucher offen. Übersicht PADI Kurse

Wo und bei welcher Organisation/Verein man den Kurs macht ist jedem selbst überlassen. Zu überlegen sind mein Finanzieller Rahmen, Zeitlicher aufwand – auf Vereinsebene kann es länger dauern bis ich mit Gerät ins Wasser kann, Erreichbarkeit – Anfahrten zur Tauchschule und ausbildungsorten, im Urlaub (Ausland) oder zuhause, Verein Ja oder Nein, möglichst weltweit anerkannt des Tauchscheins (Brevets) und nicht zu unterschätzen – habe ich bereits in meinem Umfeld aktive Tauchen welche Empfehlungen haben sie?

Tauchausbildungsorganisationen und Tauchvereine gibt es viele. Ich selbst kann nur Infos zu PADI und ANDI geben. Das sind zwei Organisationen mit Hauptsitz in den USA deren Ausbildung aber weltweit an Tauchschulen angeboten und anerkannt wird. PADI ist wohl die bekannteste Tauchausbildungsorganisation überhaupt und hat das Ziel den Spaß am Tauchen in den Vordergrund zu stellen. Ob das gut oder schlecht ist liegt im Auge des Betrachters und ob PADI einen guten und sicheren Taucher aus mir macht liegt weniger an PADI sondern mehr an mir selbst. Wer denkt ich mache den PADI OWD im Ägypten Urlaub und bin der neue Jacques Cousteau der täuscht sich. Aber auch der CMAS* Ein-Stern ist noch kein Gott der sieben Weltmeere. Der OWD ist nur der Einstieg in die Taucherkarriere. Wenn Ihr mehr sein wollt als ein 18 Meter Urlaubstaucher im Roten Meer, was auch nicht schlimm ist solange Ihr nicht das Wrack der „Jura“ im Bodensee auf 38 Meter Wassertiefe erkunden wollt.

Tauchen im Bodensee

 

Spricht etwas dagegen den Kurs im Urlaub zu machen?

Ja und Nein! Natürlich ist es angenehmer den Tauchkurs in einem warmen Urlaubsland wie in Ägypten oder in Thailand zu machen. Spätestens wenn es an die Freiwassertauchgänge geht wird es in Deutschland kühl und das Rote Meer ist viel spannender. Aber man sollte einiges bedenken…

  1. Will ich in meinem Urlaub Zeit mit Theorie lernen vergeuden?
  2. Spricht man meine Sprache oder zumindest so gut Englisch damit ich verstehe was man mir erklärt?
  3. Ist es wirklich billiger als daheim? Ein OWD kostet in Deutschland 379,-€ (Stand 2017)
  4. Was ist wenn ich mehr Zeit brauche mein Urlaub aber endet? Dann entstehen Zusatzkosten teilweise müssen Kurse komplett neu begonnen werden. Die Entscheidung liegt den bei der neuen Tauchschule.
  5. Auch Sicherheitsbedenken sind leider angebracht, als Anfänger kann ich nicht erkennen ob die Ausrüstung sicher ist und der  Platz für die Freiwassertauchgänge nicht zu schwer für mich als Schüller.
  6. Sicher sein kann man sich das am Ende immer nur das Geld zählt das die Tauchschule verdient und das ist nicht viel bei einem OWD Kurs da geht es schnell um Quantität statt Qualität vor allem in Urlausregionen

Ich habe mich ganz bewusst dazu entschlossen meine Ausbildung zuhause in Deutschland bei einer großen Tauchschule mit gutem Namen zu machen. Dazu stehe ich auch weiter hin es war die beste Entscheidung!

Bootstauchgang Thailand

 

Welche Ausrüstung brauche ich für den Tauchkurs?

Wenn Ihr mit dem Tauchen beginnt, also Euch zum OWD anmeldet, braucht Ihr zu beginn des Kurses meist nichts an eigener Ausrüstung. Viele Tauchschulen oder Tauchvereine stellen die Ausrüstung komplett zu Verfügung. Nichtsdestotrotz ist es sinnvoll sich die „ABC-Ausrüstung“ bereits zu Kursbeginn zu zulegen.

Doppelgerät D12 auf Rentnerleiter

 

Woraus besteht die „ABC-Ausrüstung“?

Unter „ABC-Ausrüstung“ verstehen Taucher die Tauchmaske, den Schnorchel, Gerätetauchtaugliche Flossen und die zu diesen Flossen gehörenden Füßlinge. Es ist Sinnvoll sich diese Teile anzuschaffen, dann passt mir die Ausrüstung und es gibt weniger bedenken im Hinblick auf Hygiene der Ausrüstungsteile. Für alle die wie ich selbst Brillenträger sind ist es wichtig sich Gedanken zu machen ob man in Optische Gläser für die Tauchmaske investierten will. Die Kosten sind höher aber der Komfort ist deutlich besser als die Alternativen. Wer nicht gleich so viel investieren will kann auch mit Tageslinsen tauchen. Ein Verlust einer oder beider Linsen ist aber immer möglich vor allem bei Übungen wie Maske fluten und Maske absetzen.

ABC Ausrüstung + 3mm Neopren lang

 

Wie läuft ein OWD Kurs ab?

Auch hier kann ich wieder nur zum PADI OWD Infos geben. Ich selbst habe mich aus zeitlichen Gründen für die Kompaktkursvariante entschieden. Das bedeutet man macht den OWD an zwei Wochenenden. Ein sehr straffes Programm aber sollte ein Schüller im Verlauf mehr Zeit benötigen wird der Kurs weiter verlängert im allgemeinen ohne zusätzliche Kosten, zumindest bei einer verantwortungsvollen Tauchschule. Der Kurs besteht aus Theoretischen Teilen, die für die Kompaktvariante mittels Lehrbuch, Video oder mittlerweile Online Training im selbst Studium erarbeitet werden, 4 Tauchgängen im Schwimmbad und 4 Freiwassertauchgängen im See oder Meer (ruhiger sicherer Bereich) jeweils mit Praxistraining und Übungen die gemeistert werden müssen.

Der Theoretische Teil vermittelt das Grundwissen des Tauchens mit Physik des Tauchens, Tauchausrüstung, Gefahren des Tauchens und vielem mehr aber keine Angst bei PADI wird alles für US Amerikaner vermittelt Ihr werdet sicher häufiger mal schmunzeln 😉

Zum Theoretischen Teil jedes Kapitels gehören immer Wiederholungsfragen die der Tauchschüler beim Selbststudium beantworten muss. Diese werden mit dem Tauchlehrer in einer Gruppenrunde durchgesprochen. Ziel ist es das jeder Schüller versteht was, wie, warum ist oder geschieht.

Nach der Theorie auf zur Praxis ab ins Schwimmbad. Dort lernt Ihr die Ausrüstung und ihre Verwendung kennen. Ihr werdet langsam an die ungewohnte Umgebung Unterwasser und die Handhabung der Tauchausrüstung herangeführt. Diese aus 4 Tauchgängen oder besser Lektionen bestehende Teil fordert Euch aber auch einiges ab. Es gilt Übungen zu bestehen wie Maske fluten und wieder ausblassen, Maske absetzen, wieder aufsetzen und ausblassen, verhalten bei Ohne-Luftsituationen und vieles mehr. Auch hiervor muss niemand Angst haben alles wird erst im Schwimmbad geübt und jeder bekommt die Zeit und Unterstützung die er braucht.

Nach dem zweiten Schwimmbad Teil geht es dann das erste Mal ins Freiwasser, in Deutschland heißt das in den meisten Fällen in einen See. Nun ist es gut wenn die Tauchschule eine Gewässer nutzen kann das über Übungsplattformen verfügt, gemeint sind stabile Plattformenkonstruktionen über dem Seegrund verankert auf denen die Tauchschüller und Tauchlehrer kniend die anstehenden Übungen absolvieren können. Geübt werden kann natürlich auch am Seegrund leider sind viele unserer Seen am Grund so mit losem Sediment bedeckt das die Sicht beim Training schnell schlechter wird. Deutsche Seen sind auch im Hochsommer nicht besonders warm aber die Tauchschulen sind darauf eingestellt und rüsten die Schüller dementsprechend mit Neoprenanzug, Kopfhaube, evtl. Eisweste und Handschuhen aus. Die ersten Ausbildungstauchgänge im See sind auch nur kurz und finden im Flachwasser statt wo die Temperaturen im Sommer noch gut aushaltbar sind.  Hier stehen dann die gleichen Übungen an die Ihr zuvor im Schwimmbad erlernet habt. Nach jedem Freiwassertauchgang wird Logbuch geschrieben so wie sich das gehört. Tauchzeit, Maximale Tiefe, Gewässer-/Tauchplatzname, Datum, Uhrzeit Ein- und Ausstieg, Bleimenge, Ausrüstung und evtl. auch Atemgas in Bar/PSI zu Ein- und Ausstieg werden notiert.

Auch auf dem Trockenen in der Oberflächenpause, das ist die Zeit zwischen den Tauchgängen die der Körper benötigt näheres dazu lernt Ihr im Kurs, wird für die eine oder andere Übung genutzt. Mit dem Kompass navigieren ist so eine Übung. Laufe von Punkt A nach Punkt B ist eine Übung die nötig ist um später Unterwasser auch von A nach B zukommen und z.B. das Wrack oder das Riff zu finden das ich erkunden will. Jetzt denkt der eine oder anders das ist doch einfach, ich sehe ja Überwasser Punkt B. Dumm nur das die Übung mit Handtuch über dem Kopf zu bewältigen ist. So sieht das  dann ganz schnell anders aus und man ist froh den Buddy an seiner Seite zuhaben der dafür sorgt das Ihr nicht den Baum auf dem Direkten-Umweg nach Punkt C mit nehmet.

Theorie, Schwimmbadlektionen und Freiwassertauchgänge wechseln sich in der Ausbildung immer wieder ab. Den Abschluss der Theorie bildet der Abschluss Test der aus Multiple Choice Fragen besteht.

Nach bestandener Prüfung geht es zum letzten Freiwassertauchgang jetzt nochmal zeigen das man Maske fluten kann und ausblasen kann, den verlorenen Atemregler wieder erlangen kann, weiß wie man in einer ohne Luftsituation handelt, die wichtigsten Tauchzeichen versteht und immer auf seine Gase/Tiefe/Zeit achtet. 

Klappt das alles „Herzlichen Glückwunsch – Sie sind OWDler“ ab in den See zum Ersten Tauchgang zu zweit.

Erlebnisse

 

Was kommt nach dem OWD Kurs?

Irgendwann kommt erstmal Post bei PADI aus England dort ist die PADI Europazentrale, im Brief das Brevet Euer Ausweis als Taucher. Beim OWD könnt Ihr hiermit zeigen das Ihr mit einem Partner Eurem Buddy (mindestens auch OWD) selbstständig Tauchgänge bis in 18 Meter Wassertiefe unternehmen könnt. Dabei darf nichts den direkten Aufstieg behindern das heißt keine Höhlendecke, kein Eis und kein Wrackdeck /-rumpf darf über Euch sein. Wer mehr will der muss weiter machen nächstes Ziel der Advanced Open Water Diver (kurz AOWD) dann vielleicht den Spezialkurs (Specialty) Enriched Air Diver usw.

Oder wie wäre es erstmal mit Tauchengehen einfach mal in einem sicheren nicht zu tiefem Gewässer tauchen. Vertiefen wie man richtig tariert (im Wasser schwebt/Position hält), Erfahrungen sammeln und einfach mal diese faszinierende Welt unter der Wasseroberfläche erleben.

Fischsuppe Boonsung Wrack Khao Lak

 

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